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Sanierung

Eröffnet im Jahre 1892, unterscheidet sich die Volksschule Mengergasse schon von außen deutlich von vielen anderen Schulen: Ihre traditionelle Architektur macht sie zu einer der schönsten und erhaltenswertesten Schulen Wiens. Durch die 2004 abgeschlossene Generalsanierung entstand wieder ein wunderschönes Schulgebäude. Große und lichtdurchflutete Räume machen angenehmen Unterricht möglich.

Chronik

1890 wurde wegen der steigenden Schülerzahlen in der Gemeinde Donaufeld beschlossen, eine neue Doppelschule zu errichten da die bestehende Doppel­schule am Mühlschütteldamm, in der Schulgasse 19 (heute Kinzerplatz), mit 2000 Schülern total überfüllt war. Als Platz für die neue Doppelschule wurde der Bereich zwischen der Ostmarkgasse und der Elisabethstraße (→1900 Kaiserin Elisabeth Straße →1919 Mengergasse) ausgewählt. In nur zwei Jahren (1891/92) wurde das neue Schulgebäude um 216 000 Gulden errichtet.
Die "Correspondenz" Postkarte "An Wohlgebornes Fräulein..." wurde am 25.08.1900 gestempelt und zeigt unsere Schule noch mit Turmuhr! Auch die Donaufelderstraße ist darauf abgebildet.
Zu Ehren der Witwe von Kronprinz Rudolf wurde die Schule “Stephanieschule” genannt. Von der feierlichen Einweihung am 31.10.1892 wird  berichtet:
Die "Correspondenz" Postkarte "An Wohlgebornes Fräulein..." wurde am 25.08.1900 gestempelt und zeigt unsere Schule noch mit Turmuhr! Auch die Donaufelderstraße ist darauf abgebildet.
Zu Ehren der Witwe von Kronprinz Rudolf wurde die Schule “Stephanieschule” genannt. Von der feierlichen Einweihung am 31.10.1892 wird  berichtet:
 
[Die Stephanieschule im Donaufeld.] Am 31. d. wird im Beisein hoher Persönlichkeiten die neuerbaute ­Stephanieschule der Gemeinde Donaufeld eingeweiht werden. Dieselbe ist 
die schönste Bürgerschule, die Niederösterreich einschließlich Wien gegenwärtig besitzt. Der luft- und lichtreiche zweistöckige Bau zerfällt in zwei Abteilungen: eine
Knaben-Volksschule und eine Mädchen-Bürgerschule, deren jede für etwa 500 Kinder Raum bietet. Gemeinsam sind nur der Turn- und der Zeichensaal, das Konferenzzimmer, das Schulmuseum 
und Lehrmittelsammlung. Die Mädchen haben außerdem noch einen ebenso praktisch als bequem eingerichteten Industriesaal für weibliche Handarbeiten.
Ganz besonderes Augenmerk wurde der hygienischen Einrichtung der Schule zugewendet; die Heizanlage ist nach dem System des Ingenieurs Zelle mit Niederdruck-Dampfluftheizung 
eingerichtet. Ihr Hauptvorteil besteht darin, dass die Temperatur der einzelnen Lehrsäle stets vom Keller aus, woselbst sich die Zentral-Leitung befindet, reguliert werden kann. 
Jede unrichtige Temperatur wird dem Monteur durch ein elektrisches Glockensignal angezeigt, sobald derselbe an dem Temperatur-Prüfungs-Automaten den Strom einschaltet. 
Außerdem befindet sich in jedem Lehrzimmer ein elektrisches Thermometer, das die Temperatur dem Lehrer anzeigt, der durch Druck auf eine elektrische Klingel die Regulierung 
veranlassen kann.
Ein Gasmotor treibt Wasser in ein auf dem Boden befindliches Reservoir, worauf die Wasserspülung selbsttätig funktioniert. Der Turn- und Zeichensaal hat die modernsten 
technischen Einrichtungen; namentlich­ gilt das von den Turngeräten; das Industriezimmer für weibliche Handarbeiten ist mit Arbeitstischen und Stühlen eingerichtet. 
Das Glockensignal nach Schluss und vor Beginn der ­Schulstunden gibt eine im Konferenzsaale hängende Uhr mit stündlich funktionierendem Läutewerk.
Kurz, die Stephanieschule ist eine Musterschule…
Im Wienplan von 1908 ist unsere Schule mit "B" für Bürgerschule entlang der Andreas-Hofer-Straße (vor 1900 Stephaniestraße) eingezeichnet. 430 Knaben wurden von der 1.-6. Klasse unterrichtet. Die Schülerzahlen schwankten in den einzelnen Klassen zwischen 52 und 75 Schülern! Im Jahr 1900 wurde an die Schule ein “Kindergarten mit Bewahranstalt” angeschlossen der im Plan darunter mit "V" eingetragen ist.Vor dem Bau wurden 1869 Bürgerschulen durch das Reichsvolksschulgesetz eingeführt und galten damals europaweit als modernstes Schulsystem. Aus ihr ging 1927 die vierklas­sige Hauptschule hervor.
 
1901/02 wurde die Stephanie-Bürgerschule auch für Knaben geöffnet die bis zu diesem Zeitpunkt in die Deublergasse gingen.
Eine Gedenktafel am Stiegenaufgang (Seite Ostmarkgasse zwischen Erdgeschoss und 1. Stock) erinnert an Karl Steindl. Er war Klassenlehrer einer dritten Klasse, als er am 15. März 1915 zum Kriegsdienst einberufen wurde.

Am 24. Juli 1915 wurde er bei Horodyszcze so schwer verwundet, dass er am nächsten Tag verstarb.

1915/16 diente das Gebäude als Lazarett und Rekonvaleszenzabteilung für die Soldaten des k.k. Kriegsheeres. Die Kinder mussten in die Schule Theodor Körner Gasse 25 gehen (heute KMS Kinzerplatz) und wurden dort abwechselnd unterrichtet.
 
1917/18 wurde das Gebäude wieder instand gesetzt. Die Wiederinstandsetzung dauerte sehr lange, weil großer Mangel an Arbeitskräften und Material vorherrschte.
 
Seit 1931 gibt es eine gemeinsame Volksschule für Knaben und Mädchen. Diese musste jedoch im Schuljahr 1933/34 ausgelagert werden, weil die Hauptschule Platz benötigte.
 
1942 wurden zwei Schulen in der näheren Umgebung zu Reservelazaretts umgewidmet und es entstanden die Mädchenhauptschule Mengergasse 33 und die Knabenhauptschule Ostmarkgasse 30.
 
1944 wurden durch einen Bombenangriff Teile des Gebäudes stark beschädigt.
 
Bis 1961 wurden alle Kinder im Gebäude der heutigen KMS Kinzerplatz unterrichtet. Erst dann wurde das Schulgebäude renoviert. Auf der Seite Ostmarkgasse wurde die Volksschule für Knaben und Mädchen eingerichtet, auf der Seite Mengergasse eine Hauptschule.
 
Seit dem Schuljahr 1988/89 ist hier nur mehr eine Volksschule.
 
Im April 2003 wurde die Generalsanierung des Gebäudes begonnen. Die Pläne dazu wurden vom Architekten DI Thomas Michaeler entworfen. Für die Ausführung war das Baubüro DI Ewald Bachler zuständig.
 
Im Oktober 2004 wurde die Generalsanierung abgeschlossen und wir ALLE freuen uns über unser wunderschönes Schulhaus.